Dieser Beitrag befasst sich mit der Ermittlung der Bewehrung für einen nur auf Zug beanspruchten Träger gemäß EN 1992-1-1. Ziel ist es, die Zugspannung eines stabförmigen Elements (ohne Zwangsverformungen) nachzuweisen und die Betonbewehrungen gemäß den Vorgaben der Norm mit Hilfe der Berechnungssoftware RFEM zu definieren.
Beim Anschluss zugbeanspruchter Bauteile mit Schraubverbindungen muss die Querschnittsschwächung durch die Schraubenlöcher beim Tragfähigkeitsnachweis berücksichtigt werden. Im folgenden Beitrag wird beschrieben, wie der Nachweis der Zugtragfähigkeit nach DIN EN 1993-1-1 mit der Nettoquerschnittsfläche des Zugstabes im Zusatzmodul RF-/STAHL EC3 geführt werden kann.
Wenn die Berechnung eines Stabmodells nach Theorie II. Ordnung mit einer Fehlermeldung endet, liegt die Ursache dieser Instabilität nicht selten an ausgefallenen Zugstäben: Sobald in einem Berechnungsschritt Druckkräfte in einem Zugstab auftreten, wird dieser Stab in den folgenden Iterationen nicht mehr berücksichtigt. Dadurch kann das Modell instabil werden.
Verbandsdiagonalen erhalten in der Regel den Stabtyp "Zugstab". Hierbei sind ein paar Besonderheiten zu beachten, denn bei gleichmäßigen, symmetrischen Strukturen und ausschließlich vertikalen Lasten kommt es häufig zu Fehlermeldungen wie dieser: "Das Modell ist instabil im Knoten Nr. 20. Frei verschieblich in Y-Richtung."